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Junaid Shaikh (31 Jahre)

hat der Gedanke motiviert, dass er da ist, wo andere Urlaub machen.

Porträt von Junaid Shaikh, Prüffeld-Ingenieur im Hochspannungsbereich bei Siemens in Berlin
© Talent Berlin
Wo arbeiten Sie?

Ich arbeite als Prüffeld-Ingenieur im Hochspannungsbereich bei Siemens in Berlin. Mein Job ist sehr abwechslungsreich. Ich prüfe, betreue Kunden und leite Forschungs- und Entwicklungsprojekte. 

Warum Berlin?

Meinen Bachelor in Elektrotechnik habe ich in Indien gemacht und meinen Master in Darmstadt (Deutschland). Danach habe ich mich über die Empfehlung meines Professors bei Siemens beworben und bin somit in Berlin gelandet. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Jedoch war es ein wirklich großer Sprung von Darmstadt nach Berlin.

Wer oder was hat Ihnen die erste Zeit in Berlin erleichtert?

Meine Betreuerin von der Universität Darmstadt war zufällig aus Berlin. Sie hat mir sehr geholfen. Ich hatte keine Wohnung, einfach nix. Sie hat organisiert, dass ich erstmal für zwei Monate zur Untermiete wohnen konnte. Das erste, was wir gemacht haben, war der Kauf eines gebrauchten Fahrrades. Und los ging es. Ich selber beziehungsweise meine eigene Motivation waren jedoch mindestens genauso wichtig wie die Betreuerin. Ich habe mich selbst aus der Wohnung gezogen, bin mit meinem Fahrrad losgeradelt und habe die Stadt erkundet. Wissen Sie, folgender Gedanke hat mich motiviert: „Ich bin hier, wo andere Urlaub machen. Also, raus mit dir, Junaid! Die Zeit ist zu kostbar, um sie vorm heimischen PC oder TV zu verbringen.“

Was lieben Sie an Berlin?

Die Kontraste – dieser Mix aus verschiedenen Kulturen, reichen und armen Leuten. Wenn ich mich hier in der U-Bahn umschaue, steht neben mir ein Mädchen mit Kopftuch, daneben ein Typ im Skater-Klamotten und daneben wieder einer mit Krawatte. Diese Stadt ist sicherlich nicht perfekt, aber es läuft. Und das sehr gut. In Berlin ist immer was los. Überall sind Leute unterwegs, man kann rund um die Uhr irgendwo essen gehen oder einkaufen. Hier muss ich nicht eine Woche vor Ostern panisch den Kühlschrank füllen. 

Wenn Sie einem Neuberliner einen Tipp geben könnten, welcher wäre dies?

Da habe ich einige: Bleiben Sie offen und geben Sie sich Zeit all die neuen Eindrücke zu verdauen – anderes Land, andere Sitten! Wenn Sie hier ankommen, wird die erste Woche ganz toll sein, wie eine Flitterwoche. Und dann kommt meist Panik, denn der Alltag holt Sie ein. Bleiben Sie ruhig! Sie können die Dinge nicht ändern. 

Kommen Sie aus einem sonnigen Land wie beispielsweise Indien, bedenken Sie die Jahreszeiten, bevor Sie packen! Stecken Sie die Leute hier nicht in Schubladen! Ansonsten werden Sie vermutlich noch in eine gesteckt. Die kulturellen Unterschiede sind groß. Stellen Sie sich vorher im Geist darauf ein. Läuft mal etwas nicht so gut, beschäftigen Sie sich. Es muss nicht immer Party sein. Lenken Sie sich von kleinen Fehlern ab – haben Sie keine Angst und übertreiben Sie es nicht. Und ganz wichtig: Lernen Sie die Sprache, egal wie lange Sie vorhaben hier zu bleiben, und haben Sie Geduld mit den deutschen Behörden!

Mir hat es immer Spaß gemacht die Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden – vielleicht auch ein Tipp für Sie!? Und wo Sie auf jeden Fall mal hingehen sollten, ist der Karneval der Kulturen. Sehr faszinierend. 

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